Primateninitiative / Basel

 

Am 13. Februar 2022 kam die kantonale Initiative "Grundrechte für Primaten" in Basel-Stadt zur Abstimmung. Das Basler Stimmvolk war aufgerufen zu entscheiden, ob allen nicht-menschlichen Primaten im Kanton Basel-Stadt das Recht auf Leben und das Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit zuerkannt werden soll oder nicht .

 

Worum es ging und geht

 

Hintergrund und Positionspapier

 

Ergebnis der Abstimmung

Abstimmung

 

13.2.2022: Erwartungsgemäß wurde die Primateninitiative vom Baseler Wahlvolk mit deutlicher Mehrheit abgelehnt (knapp 75% NEIN, 25% JA, Wahlbeteiligung 51%). Entscheidend war wohl, dass sich der in Basel ausgesprochen beliebte örtliche Zoo ("Zolli") auf die Seite der Initiativgegner aus Versuchslaboren und Pharmaindustrie geschlagen hatte. Vor diesem Hintergrund sind 25% JA-Stimmen durchaus als Erfolg zu werten.

 

Abstimmung Basel-Stadt: Keine Grundrechte für Affen: Basel lehnt Primaten-Initiative ab. in SRF vom 13.2.2022

Verpasste Chance: Keine Grundrechte für Basler Primaten
 
Die Stimmbevölkerung von Basel-Stadt hat am 13.2.2022 die Initiative «Grundrechte für Primaten» abgelehnt.
 
"Wir bedauern dies, freuen uns aber über den Diskurs zum Verhältnis zwischen Mensch und Tier, der in den vergangenen Wochen geführt wurde.
 
Es ging um zwei konkrete Rechte, welche nicht-menschlichen Primaten hätten zugestanden werden sollen: jenes auf Leben und jenes auf körperliche und geistige Unversehrtheit. Trotz des engagierten Wahlkampfes, in welchem wir neben der SP und den GRÜNEN auch internationale Prominenz wie Dr. Jane Goodall an unserer Seite hatten, waren die Basler:innen zu diesem Schritt noch nicht bereit. Es war das erste Mal weltweit, dass ein Stimmvolk darüber entscheiden durfte, ob nicht-menschliche Tiere fundamentale Rechte erhalten sollen.
 
Den Status Quo zu ändern, war immer schon schwierig, wie zahlreiche Errungenschaften aus der Vergangenheit aufzeigen, die wir heute als selbstverständlich betrachten. Vielen Menschen wurde mit dieser Initiative jedoch klar: Wir müssen uns in der Welt neu einordnen und uns als Teil des Ganzen sehen. Dazu gehört auch, dass wir uns nicht mehr systematisch über andere Tiere stellen, sondern deren Bedürfnisse ernst nehmen und ihren Eigenwert gebührend zu anerkennen.
 
Mit über 300 Medienartikeln zur Initiative haben wir auch weit über die Landesgrenzen hinaus einen Diskurs angeregt und die rechtliche Stellung anderer empfindungsfähiger Lebewesen zu einem wichtigen Thema gemacht. Für uns steht fest: Die Debatte ist mit dieser Abstimmung bestimmt nicht zu Ende. Die Frage ist nicht, ob Primaten jemals Grundrechte erhalten, sondern wann sie diese erhalten.
 
Wir danken allen, die sich in den vergangenen Wochen für die nicht-menschlichen Primaten eingesetzt haben. Ohne die Mithilfe freiwilliger Helfer:innen, der Unterstützung linker Parteien und prominenter Stimmen wie beispielsweise Jane Goodall, aber auch andere Testimonials, die sich für die Initiative stark gemacht haben, hätten wir dies nicht geschafft."
 
Tamina Graber & das Kampagnenteam