Miscellaneous

Auf dieser Seite finden sich über Tagesaktualität hinaus- reichende und/oder besonders vielfrequentierte Face- book-postings des GAP. User-Kommantare dazu auf FB selbst. Chronologisch von unten nach oben zu lesen.

(Wird gelegentlich aktualisiert)

23.9.2018: Mal ist es zu heiß, dann wieder zu kalt, dann zu feucht, dann zu trocken...  Erklärungsversuche für den massiven Besucherschwund im Zoo Hannover. Auf die Idee, dass die Menschen trotz aller Disneylandisierung der Zoos keine eingesperrten Wildtiere mehr angaffen wollen, kommt man in Hannover nicht, ebensowenig wie in den anderen Zoos der Republik. --- Gerade der Zoo Hannover belegt eindrucksvoll, dass Zoos Auslaufmodelle sind. Trotz in den letzten Jahren verbauter 112 Mio Euro, überwiegend aus Steuergeldern, nehmen die Besuchszahlen rapide ab. In zehn Jahren, so unsere hoffnungsfrohe Prognose, wird es Zoos in der jetzigen Form, auch und gerade den von Hannover, nicht mehr geben. vgl. Heißes Wetter. miese Zoobilanz. in: Hannoversche Allgemeine vom 21.9.2018

15.9.2018: Zeitgleich mit der gewaltsamen Räumung des Hambacher Forsts - im Interesse und als Büttel des Energiekonzerns RWE fährt der Staat Hundertschaften von Polizei auf, bewaffnet mit Schlagstöcken, Wasserwerfern und Räumpanzern, um Natur- und Umweltschützer aus dem Wald zu "entfernen" - findet am Sonntag, 16. September 2018, der RWE-gesponsorte 7. NRW-Partnerzootag statt. --- Merke: Wenn der Hambacher Wald vernichtet ist, kann man ja immer noch in einen der RWE-gesponsorten NRW-Zoos gehen, um freie Natur zu erleben...

21.7.2018: Mit allen zu Gebote stehenden Mitteln sucht der Zoo Osnabrück zahlende Besucher anzulocken: mit Vollmond-BBQ, Nordic Walking, Pokémonralley, Brasilianischen Nächten,  Comedy, Mittelalterspectaculum, Halloweengrusel und vielerlei sonstiger Gästebespaßung vor der Kulisse eingesperrter Tiere. --- Neuerdings wird mit einem Yoga-Kurs geworben, angeleitet von der Pressesprecherin des Zoos, die nebenher einen wenige Ausbildungsstunden umfassenden "Yogalehrerkurs" absolviert hat. --- Ungeachtet der Frage, was das alles in einem Zoo zu suchen hat, hier ein paar Hintergrundinfos, was es mit derlei "Yoga" auf sich hat: vgl. www.sueddeutsche.de vom 8.5.2010. Unqualifiziert angeleitetes Üben ist durchaus nicht ohne Risiko.

15.6.2018: Der Allwetterzoo Münster soll in den kommenden Jahren grundlegend umgebaut werden. Geplante (und erfahrungsgemäß nie einzuhaltende) Kosten: 59 Mio Euro, davon 20 Mio finanziert aus kommunalen Steuergeldern (und dies in einer Stadt, die finanziell aus dem letzten Loch pfeift). --- Ganz abgesehen davon, dass die angeblich erforderlichen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen auf massive Versäum-nisse des langjährigen Direktors des Zoos, Jörg Adler, hinweisen, der kürzlich mit allen Ehren in den Ruhestand verabschiedet wurde, hat man bei den Verantwortlichen in Münster offenbar noch nichts vom massiven Besucherschwund in den deutschen Zoos gehört, der sich auch durch noch so aufwändige Disneylandisierung der einzelnen Einrichtungen ("Baumwipfelpfad" etc.) nicht aufhalten läßt: Im Zoo Köln beispielsweise  sind die Besucherzahlen seit 2014 um satte 30% eingebrochen  (von 1,73 Mio auf 1,22 Mio). Noch dramatischer die Situation im Zoo Hannover, in dem seit 2010 ein Rückgang von 35%!!! zu verzeichnen ist (von 1,60 Mio auf rund 1,0 Mio). --- Und da wird, wie üblich in den Zoos, noch nicht einmal zwischen BesucheRn und BesuchEn unterschieden. Tatsächlich dürften die beiden Zoos im letzten Jahr von nicht mehr als je 250.000 bis 300.000 Menschen besucht worden sein, die teils mehrfach (über Jahreskarten etc.) kamen. --- In anderen Worten: die zigmillionenschweren Investitionen werden sich NIE amortisieren. vgl. www1.wdr.de

6.6.2018: Nein, es war weder das miese Wetter noch die PeTA-Klage, die 2017 zu einem weiteren Einbruch der Besucherzahlen im Zoo Hannover geführt haben, sondern das allgemein schwindende Interesse der Menschen, eingesperrte Tiere anzugaffen.

Seit 2010 ist das Besucherinteresse am Zoo Hannover kontinuierlich gesunken, von 1,60 Mio (2010) über 1,36 Mio (2012), 1,27 Mio (2014) und 1,09 Mio (2016) auf jetzt rund 1,0 Mio (2017), sprich: ein Rückgang in sieben Jahren von 35% (rund 600.000 weniger). Das läßt sich nicht mehr aufs Wetter oder PeTA schieben. --- Und da wird, wie üblich in den Zoos, noch nicht mal zwischen BesucheRn und BesuchEn unterschieden. Tatsächlich dürften den Zoo Hannover 2017 nicht mehr als 250.000 Menschen, teils mehrfach (über Jahreskarten etc.), besucht haben. --- Interessanterweise hat der Dachverband des Zoowesens (VdZ) die Besucherzahlen des Zoos Hannover für das Jahr 2010 (wie auch die Jahre davor) gnadenlos nach oben manipuliert: laut VdZ seien 2010 exakt 3.486.612 Besucher zu verzeichnen gewesen. Inzwischen hat man das Zählsystem umgestellt, und plötzlich liegt man nur noch bei einer Mio. Und selbst das entspricht nicht der Realität. Mieses Wetter, miese Zoobilanz. in: Neue Presse vom 5.6.2018

1.6.2018: Die Gefangenhaltung und Zurschaustellung von Tieren in Zoos ist gesellschaftlich keineswegs in dem Maße akzeptiert, wie die Betreiber derartiger Einrichtungen immer behaupten. Wie eine repräsentative Erhebung des YouGov-Marktforschungsinstituts von Dezember 2015 ergab, ist für knapp die Hälfte der deutschen Bevölkerung (49%) die Zurschaustellung exotischer Tiere im Zoo moralisch nicht in Ordnung. Nur ein gutes Drittel (37%) sieht dies anders, der Rest (14%) hat dazu keine Meinung. Würde die Erhebung heute wiederholt, sähe es für die Zoos vermutlich noch sehr viel düsterer aus: die Besuchszahlen sind seit Jahren massiv rückläufig, was die Zoos mit künstlich nach oben manipulierten Zahlen zu kaschieren suchen. Jeder Zweite lehnt exotische Tiere im Zoo ab. in: www.noz.de vom 30.12.2015 --- Davon ungerührt verkündet der Dachverband des Zoowesens VdZ auf seiner derzeit in Berlin stattfindenden Jahrestagung, es seien "die Deutschen überaus überzeugt davon, dass wir Zoos mit dem Halten und Züchten bedrohter Arten eine wichtige Aufgabe erfüllen". Nein, sind sie nicht. Allenfalls ein Drittel der Deutschen findet Zoos - noch - in Ordnung. --- Dass auf der VdZ-Jahrestagung mit reichlich verworrener Argumentation  gegen "unverhältnismäßige bürokratische Hürden" polemisiert wird, die den Zoos ihre Arbeit erschwerten - gemeint sind in erster Linie Auflagen aus Tierschutzgesetz, Bundesnaturschutzgesetz und Säugetiergutachten - versteht sich von selbst. vgl. www.presseportal.de vom 31.5.2018

21.5.2018: Das Thema "Stalleinbrüche" - auch wenn es sich gar nicht um Einbrüche handelt, da nichts entwendet oder beschädigt wird, sondern allenfalls um Hausfriedensbruch - ist derzeit in aller Munde. Einem Urteil des OLG Naumburg zufolge ist derlei Hausfriedensbruch als legitimes (und damit straffreies) Mittel anzusehen, Tierquälerei und Behördenversagen über Film- oder Fotoaufnahmen öffentlich zu machen (vgl. https://albert-schweitzer-stiftung.de/…/urteil-filmen-in-st…). --- Was heißt das nun für Einrichtungen wie Zoos? Wäre auch hier begangener Hausfriedensbruch als legitimes Mittel anzusehen, Tierquälerei und Behördenversagen öffentlich zu machen? Dem Naumburger OLG-Urteil zufolge wohl ja. ---Wir rufen gleichwohl nicht dazu auf, in Zoos, die nachts in aller Regel unbewacht sind, einzusteigen, um dort Film- oder Fotoaufnahmen von den Zuständen zu machen, unter denen die Tiere nachtsüber untergebracht sind, eingesperrt meist in noch sehr viel beengtere Käfige, als ihnen tagsüber zur Verfügung stehen. --- Ebensowenig rufen wir dazu auf, den Versuch zu unternehmen, während des normalen Publikumsverkehrs einen Blick "hinter die Kulissen" zu werfen, sprich: Film- oder Fotoaufnahmen in Bereichen zu machen, die der Öffentlichkeit nicht ohne Weiteres zugängig sind (Futterküchen, Versorgungsgänge, Schlafbereiche etc.) und die man gelegentlich unversperrt antrifft. ---Wozu wir hingegen ausdrücklich aufrufen ist, tierschutzrelevante Zustände, wie sie in schlechterdings JEDEM ZOO vorzufinden sind, über Film- oder Fotoaufnahmen, die während des normalen Publikumsverkehrs und im normalen Schaubereich gefertigt wurden, zu dokumentieren und öffentlich zu machen (vgl. www.tierrechte.de/…/missstaende-in-zirkussen-und-zos/)

16.5.2018: Der neue Direktor des Frankfurter Zoos verlangt zigMillionen an Steuergeldern, um die maroden Käfig- und Gehegebauten des Zoo zu sanieren. Über Jahre und Jahrzehnte habe sich ein gigantischer Reform- und Investitionsstau aufgetürmt: die Haltungsbedingungen vieler Tiere stünden in krassem Widerspruch zu den Ansprüchen, die an einen "modernen Zoo" zu stellen seien. --- Stimmt, die Haltungsbedingungen vieler Tiere im Frankfurter Zoo sind schlichtweg katastrophal. Wer aber hat das zu verantworten? Wer hat - beispielsweise - in den letzten Jahren nicht weniger als 10 Mio allein in den neuen Haupteingang mit heillos überdimensioniertem Protzfoyer versenkt, anstatt die desolaten Tiergehege zu sanieren? War das nicht Prof. Manfred Niekisch, der kürzlich und in allen Ehren in den Ruhestand verabschiedet wurde? --- Weshalb können die auf hoch- und höchstdotierten Posten sitzenden Zoodirektoren für eklatantes Missmanagement eigentlich nicht zur Verantwortung gezogen werden? Vergleichbare Fälle gibt es da ja vielerorts: man denke nur an die Zustände, die der Berliner Zoodirektor Bernhard Blaskiewitz hinterlassen hat, der jahrzehntelang schalten und walten konnte, wie er wollte: auch er wurde bis heute nicht zur Verantwortung gezogen. Oder man denke an Jörg Adler, der einen Riesenberg an Missständen im Zoo Münster hinterließ: auch er wurde in allen Ehren verabschiedet. Zoo-Direktor schlägt Alarm. in: Frankfurter Rundschau vom 8.5.2018

27.3.2018: Und wieder eine vielbejubelte Schimpansengeburt im Zoo Leipzig... --- Wenig bekannt ist die Tatsache, dass in den meisten Zoos Schwangerschaften von Menschenaffen (und anderen Großsäugern) auf künstlichem Wege (durch In-vitro-Fertilisation bzw. Intracytoplasmatische Spermiuminjektion) hergestellt werden. Ob in vorliegendem Fall auch im Leipziger Zoo, läßt sich von außen nicht beurteilen, zu vermuten steht es allemal. --- Reproduktion von in Zoos gefangengehaltenen Tieren kann insofern KEINESFALLS als Indiz oder gar Beleg gelten für tiergerechte Haltung bzw. Wohlbefinden der Tiere, wie aus Zookreisen heraus vielfach behauptet wird.

Auch wenn die Menschenaffenhaltung im Leipziger Zoo den Ansprüchen der Tiere etwas gerechter wird, als dies in den meisten anderen Zoos der Fall ist - manche sprechen gar davon, das sogenannte "Pongoland" biete die besten Haltungsbedingungen für Menschenaffen weltweit -, bleibt sie eine Gefangenhaltung, mit viel zu beengtem Lebensraum in einer Kunstfelskulisse bzw. einem künstlich angelegten und ebenfalls viel zu beengten Freigelände; von der natur- und artwidrigen Fremdbestimmung der Tiere noch gar nicht zu sprechen. --- Das eben zur Welt gekommene Kleine wird in einem Knastsetting aufwachsen und sein Erwachsenenleben in irgendeinem Knastsetting - ob in Leipzig oder anderswo - zuzubringen genötigt sein, meilenweit entfernt von alldem, was ein Schimpansenleben ausmacht. Wie niedlich! Wieder Schimpansen-Nachwuchs im Leipziger Zoo. in: tag24 com 26.3.2018

3.10.2017: Pietá der Tiere. Auf dem Cover der aktuellen TIERBEFREIUNG (#96/2017) ist eine Arbeit der jungen polnischen Künstlerin und Tierrechtlerin Krystyna Jankowska zu sehen: als Abschlußarbeit ihres Diplomstudiums an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main hat sie (zusammen mit Joao Manuel Valverde) ein großartiges und zutiefst berührendes Werk geschaffen: eine der römischen Pietá von Michelangelo nachempfundene lebensgroße Skulptur, in der eine Schimpansenmutter, auf einer Öltonne sitzend, ein totes Delfinkind im Schoße hält. Die Künstlerin selbst sagt dazu, sie wolle in der Tradition religiöser Andachts- oder Vesperbilder - deren berühmtestes eben Michelangelos Pietá ist - für das Leid der Tiere sensibilisieren und zur Reflexion anregen über unseren Planeten und die Umwelt. Interessant dabei ist, dass die Künstlerin, gleichwohl in einem streng Papst-Wojtyła-gläubigen Polen aufgewachsen, sich längst von Religion befreit hat und sich gerade deshalb ohne falsche Pietät des Pietá-Motivs bedienen kann, das, wie kaum eine Darstellung sonst - eine Mutter betrauert ihr totes Kind - inneres Mitgefühl erweckt. In ihrer katholisch-polnischen Heimat würde ihr die Skulptur als Blasphemie ausgelegt werden, sie bekäme große Probleme, wollte sie sie dort zeigen. Das Magazin ist hier erhältlich: www.tierbefreiershop.de/Magazin-Tierbefreiung

23.7.2017: SCHON WIEDER EIN NACHRUF. Am zurückliegenden Montag ist das Leben des erst 24jährigen Orang Utan MORITZ im "Wilhelma"-Zoo von Stuttgart zu Ende gegangen. MORITZ wurde nur 24 Jahre alt. Er war als 1jähriges Kleinkind aus dem Tierpark Hellabrunn nach Stuttgart verschubt worden, wo er die folgenden Jahre in einem rundum vollverfliesten Betonbunker dahinvegetierte. Nachträglich war an den Bunker ein sogenanntes „Freigehege“ angesetzt worden, ein etwa 30qm großer und seitlich vergitterter Glaskasten in Würfelform, ausgestattet mit Betonboden und Betonsitzflächen, den MORITZ bei schönem Wetter stundenweise aufsuchen konnte.

Tatsächlich hat MORITZ zeit seines Lebens nie Gras oder Naturboden unter den Füßen gespürt, hat nie einen Baum erklettert, konnte nie Orang Utan sein. Jetzt ist er einer Atemwegserkrankung zum Opfer gefallen, wie schon so viele Menschenaffen in der lebensfeindlichen Betonwelt der "Wilhelma". Auch sein Herz machte nicht mehr mit.

Wir sind traurig und zutiefst beschämt. Wie lange noch soll es die moralische Unrechts-institution "Zoo" geben, die zum Ergötzen zahlender Besucher Wildtiere ihres Lebens beraubt? Wie lange noch...? Wilhelma Stuttgart verliert erneut Publikumsliebling. in: Stuttgarter Nachrichten vom 19.7.2017

23.7.2017: Orang Utan-Baby DALAI, eingesperrt in einer der schlimmsten Qualhaltungen für Menschenaffen in Europa, dem Zoo Dresden, wurde gestern zwei Jahre alt. Alles andere als ein Grund zum Feiern, auch wenn der Zoo das publikumswirksam so darstellt und dem Kleinen eine Gemüsetorte kredenzt...

Orang Utan Dalai wird 2 Jahre. in: www.zoo-dresden.de vom 22.7.2017 (vgl. hier)

21.7.2017: In zahlreichen Zoos werden eigene Bibel-Führungen veranstaltet. Aus biologischer, zoologischer oder evolutionstheoretischer Sicht ist das alles natürlich großer Blödsinn, trotzdem wird es von angeblich wissenschaftlich geführten Zoos seit Jahren angeboten (u.a. Berlin, Hamburg, Köln, Stuttgart, Osnabrück, Wuppertal, Rostock). Da Zoos durch die Bank aus Steuergeldern subventioniert werden, wird dieser Quatsch nicht zuletzt von uns allen finanziert. Tiere der Bibel. in: www.zoo-rostock.de o.J. (vgl. hpd)

14.7.2017: Selbstredend geht es bei der erneuten gerichtlichen Auseinandersetzung nicht um das Copyright an dem Photo, sondern um die grundsätzliche Frage, ob ein nicht-menschliches Tier über bestimmte personale Grundrechte verfügen kann bzw. falls nicht, weshalb nicht. Affen-Selfie beschäftigt erneut Gericht. in: orf.at vom 13.7.2017

14.7.2017: Der Betonzoo Münster soll bis 2021 mit 20 Mio aus Steuermitteln bezuschusst werden. Frage: Wann kommt das endlich in den Köpfen der zuständigen Kommunalpolitiker an, dass Zoos nie kostendeckend arbeiten, sprich: auf Dauer Zuschussbetriebe bleiben werden? Trotz all der zigmillionenschweren Investitionen in den Zoos hierzulande gehen die Besucherzahlen von Jahr zu Jahr zurück. Absurder-weise wird gerade deshalb wie verrückt neu gebaut, überall werden sogenannte "Masterpläne" für die Zukunft entworfen. Alles irrwitzig teuer und nie zu amortisieren. Um die vorgehaltenen Tiere und deren Unterbringung geht es ohnehin zuletzt, investiert wird grundsätzlich in die Steigerung der Publikumsattraktivität der Zoos. --- Und hatte im Zoo Münster nicht der neue Direktor Wilms schon vor  über einem Jahr behauptet, er habe einen "Masterplan" entwickelt, mit dem er die Versäumnisse seiner Vorgängers Adler aufarbeiten wolle? Warum jetzt schon wieder ein "Masterplan"? Und wo sind die zigMillionen an Steuersubventionen hinverschwunden, die Adler im Laufe seiner Direktorentätigkeit im Zoo verbraten hat? --- ps: 2014 hatte der Zoo Münster nach offiziellen Angaben 947.730 Besucher, 2015 nur noch rund 600.000: ein Minus von mehr als 30%. Im Jahr 2016 sind die Besucherzahlen nicht so dramatisch gefallen, aber sie gingen weiter zurück. Münsters Zoo soll Masterplan für die Zukunft erstellen. in: Westfälische Nachrichten vom 14.7.2017

12.7.2017: Nach wie vor verwendet der Münchener Tierpark Hellabrunn einen dubiosen Hochrechnungsfaktor, um seine Besucherzahlen zu ermitteln bzw. diese nach oben zu manipulieren. Und nach wie vor werden BesuchE mit BesucheRn ineinsgesetzt: allein die angegebenen 52.799 verkauften Dauerkarten haben mit den angenommenen 20 Besuchen pro Karte schon zu 1,05 Mio BesuchEn geführt, die dann aber - ebenso zootypisch wie irreführend - als BesucheR verrechnet wurden. Tatsächlich dürften den Tierpark im Jahr 2016 allenfalls 550.000 Menschen, teils mehrfach, besucht haben.

Weshalb der Tierpark Hellabrunn bei ausgewiesenen 1,4 Mio Euro Gewinn im letzten Jahr bis 2020 mit 10 Mio aus Steuergeldern subventioniert werden muss, verstehe wer will. Fast 2,3 Millionen Besucher im Tierpark Hellabrunn. in: Süddeutsche Zeitung vom 12.7.2017

2.7.2017: Manifest für die Befreiung der Tiere: Im Jahr 1977 fand in Cambridge der erste Tierrechtskongress statt. Peter Singer, Richard Ryder und andere (unterdessen) bekannte Gesichter nahmen teil. Gemeinsam verfassten sie eine Deklaration gegen Speziesismus. Darin forderten sie ein Ende der Herrschaft über alle Tiere. Auch heute, vierzig Jahre später, ist die Forderung nach Grundrechten für alle empfindungsfähigen Wesen dringlicher denn je. Und dies obwohl die pflanzliche Ernährung boomt. Jedoch droht die vegane Idee zu verwässern. Die Lebensmittel-konzerne, die Medien und auch Teile der Bewegung ignorieren die politischen und philosophischen Seiten des Veganismus. Vegan soll möglichst vielen schmecken und ja nirgends anecken.Für uns ist die Befreiung der Tiere indes ein entschieden politisches Anliegen. Die Tierrechts-bewegung sehen wir in der Tradition anderer Befreiungsbewegungen. Für menschen-feindliche oder anderswie diskriminierende Strömungen gibt es innerhalb der Tierrechtsbewegung keinen Platz. Menschenrechte sind nicht verhandelbar. Für Tierrechte kämpfen wir. Um das zu verdeutlichen, hat die schweizerische Tierrechts-organisation "Tier im Focus" dieses Manifest verfasst, das wir voll und ganz mittragen: http://tierbefreiungsmanifest.ch/ Jetzt unterzeichnen! (und teilen)

29.6.2017: Auch wenn Affen in Japan als "Götterboten" oder dergleichen verehrt werden - nicht selten werden sie gar im Gewand von Shinto-Priestern dargestellt -,

hilft ihnen das im realen Leben nicht viel: sie werden genauso in Zoos, Zirkussen und Laboren gefangengehalten und missbraucht, wie das auch hierzulande der Fall ist. Religion hat den Tieren noch nie irgendeinen Vorteil oder Schutz verschafft, ganz im Gegenteil (vgl dazu: Tierrechte und Religionskritik, in hpd vom 14.10.2016).Mithin deshalb wurde unlängst ein japanisches Chapter des Great Ape Project begründet. GAP-FB vom 29.6.2017

27.6.2017: Massiver Besucherschwund auch im Zoo Duisburg: trotz allerlei Werbe-maßnahmen wurden 2016 rund 20% weniger Eintrittskarten verkauft als noch 2012. Trotz Erhöhung der Eintrittspreise ergab sich allein für 2016 ein Finanzierungsloch in Höhe von 2,4 Mio Euro. Und wer gleicht es aus? Genau, der Steuerzahler. Weniger Gäste, aber mehr Geld. in: WAZ vom 27.6.2017

20.6.2017: Jetzt müssen die illegal abgelagerten Giftmüllberge im Ostberliner Tierpark doch fachgerecht entsorgt werden. Die Knieriem-Pläne, daraus eine Himalayakulisse mit Gondelbahn zu bauen, haben sich zerschlagen [vgl. Disneyland auf Abraumhalde. in: hpd vom 11.6.2015]. Wohl in erster Linie der krebserregenden Stoffe wegen, die in den Müllbergen enthalten sind. Und wer muß für die Entsorgung aufkommen? Der Steuerzahler. Ob und wie Blaszkewitz zur Verantwortung gezogen wird, ist nach wie vor völlig unklar. Müll-Erbe: DerTierpark, das Gift und die Wut. Berliner Kurier vom 16.6.2017

16.6.2017: "Die Gehege des geschlossenen Zoos sind überwiegend in einem erbärmlichen Zustand" schreibt die FAZ und suggeriert, man hätte den Zoo nicht schließen sondern weiter kommerziell betreiben sollen, dann sähe es nicht so erbärmlich aus. Nein, andersrum wird ein Schuh draus: der Zoo Buenos Aires wurde geschlossen, WEIL die Käfige in derart erbärmlichem Zustand und die Tiere nicht anständig versorgt waren. Der private Betreiber hat sich aus dem Staub gemacht und der Stadt die Verantwortung für die hinterlassenen Tiere aufgebürdet. --- Die Stadtverwaltung von Buenos Aires hat angekündigt, den Zoo sukzessive auflösen zu wollen. Die vorgehaltenen rund 2.500 Tiere sollen ausgewildert bzw. in entsprechend einzurichtende Reservate umgesiedelt werden. Die nicht auswilder- oder umsetzbaren Tiere sollen unter verbesserten Bedingungen auf dem Zoogelände verbleiben dürfen, werden aber nicht mehr zur Schau gestellt.  Schritt für Schritt soll das knapp 18 Hektar umfassende Areal des Zoos in einen Ökopark umgewandelt werden. Im Übrigen wurden bereits hunderte Vögel in Freigehege überstellt oder ganz in die Freiheit entlassen. --- Sollten die zurückgelassenen Tiere tatsächlich mangelversorgt sein, sind sie dies nicht aufgrund der Auflösung des Zoos, sondern weil dieser überhaupt eingerichtet und so lange betrieben wurde. Ein "moderner Tierpark", wie die FAZ behauptet, war das nie, vielmehr war der Zoo Buenos Aires ein heruntergekommener Amusementpark mit noch heruntergekommenerer Tierhaltung. Buenos Aires: Der traurigste Zoo der Welt. in FAZ vom 15.6.2017

16.6.2017: Auf die Idee, dass der 42 Jahre alte und völlig marode Betonbunker [im Zoo Krefeld] , in dem die Orang Utans (sowie die Schimpansen und ein Teil der Gorillas) verwahrt werden - ohne  Außengehege!!! - die Tiere krank macht, kommt man im Krefelder Zoo offenbar nicht. --- Und: weshalb zieht man keine Experten aus der Humanmedizin bei, zumindest konsiliarisch, sondern läßt eine Tiermedizinerin, die  gar nicht kompetent sein KANN zur Behandlung hunderter grundverschiedener Arten, an SUNGAI herumdilettieren? Sungai und ihr Sohn. in: Zoo Krefeld vom 14.6.2017

15.6.2016: Zoos wollen mehr staatliche Förderung. Soso. Als wenn die zigMillionen nicht ausreichten, die sie alljährlich an Subventionen aus öffentlichen Mitteln bekommen. In den zurückliegenden 15 Jahren wurden rund 1,5 Milliarden Euro in deutschen Zoos verbaut, überwiegend für Amusementpark- und Disneylandanlagen, und überwiegend aus Steuergeldern. --- Argumentiert wird damit, dass die Zoos "wichtige außerschulische Lernorte" seien. Das Ziel der aufwändig beworbenen Zooschulprogramme liegt angeblich darin, Kindern ein „tieferes Naturverständnis“ vermitteln zu wollen. Tatsächlich begegnen die Kinder im Zoo gerade nicht der Natur, der wirklichen Tierwelt schon gar nicht. Jeder Dokumentarfilm, wie es sie heute zu jeder in Zoos gehaltenen Tierart (und zu zahllosen weiteren Arten) in herausragender HD-Qualität gibt, vermittelt mehr Kenntnis, Wissen und Empathie, als ein Zoobesuch dies je vermag; zumal die Tiere im Film in ihren biologischen, ökologischen und sozialen Lebenszusammenhängen zu sehen sind und nicht komplett isoliert davon in irgendwelchen Zookulissen. --- Zooschulpädagogik ist gezielte Manipulation von Kindern im Interesse der Zoobetreiber (und einer Warengesellschaft, für die Zoos als „Bildungseinrichtungen“ unverzichtbar sind, um Tiere als zu verwertende Objekte in den Köpfen junger Menschen zu verankern). Es geht gerade nicht darum, die Natur verstehen und achten zu lernen, sondern ganz im Gegenteil darum, die groteske Verzerrung und Zurichtung der Natur, wie Zoos sie darbieten, als „Natur“ zu begreifen; vor allem aber darum, immun zu werden gegen das Leid der Tiere, die, eingesperrt auf Lebenszeit und jeder Regung ihres Wesens beraubt, zu bejammernswerten Karikaturen ihrer selbst verkommen.  --- ps: Auch wenn der VdZ zugibt, dass "für das vergangene Jahr eine leicht geringere Besucherzahl als im Jahr zuvor" zu vermelden sei (was bei bis zu 25 Prozent Rückgang bei einzelnen Zoos eine nicht geringe Untertreibung darstellt), behauptet er unverdrossen, dass "fast 40 Millionen Menschen 2016 die Mitgliederzoos des VdZ besucht" hätten. Dreist und notorisch werden dabei BesuchE mit BesucheRn ineinsgesetzt, d.h. Mehrfachbesuche ein und derselben Person werden einfach als mehrere BesucheR gewertet. Tatsächlich besuchten 2016 nicht mehr als 13 Mio Menschen, teils mehrfach, die VdZ-Zoos. --- pps: Und wer ist der VdZ, dass er glaubt, Forderungen auf Steuergelder erheben zu können? Die Interessen-vertretung von 56 deutschen Zoos. Ein simpler e.V., sonst nichts. Zoos wollen mehr staatliche Förderung. in: arcor.de vom 15.6.2017

15.6.2017: Wieder einmal werden Orang Utans von einem Zoo in den anderen verschubt, weil man sie nicht mehr braucht bzw. weil sie der fortschreitenden Disneylandisierung im Wege sind. Diesmal rund um den Globus: vom Zoo Hannover in den Fort Worth Zoo in Texas. --- Hier zeigt sich eines der zahlreichen Zoo-Dilemmata: einerseits werden es KAJAN und ZORA in Texas allemal besser haben als in Hannover, allein der klimatischen Bedingungen wegen, aber auch die Gehegeanlagen in Fort Worth sind weitaus akzeptabler (wozu es allerdings nicht viel braucht: die Orang Utan- Unterbringung in Hannover ist katastrophal); andererseits aber werden sie aus ihrem gewohnten Familienverband herausgerissen, müssen für denTransatlantikflug in Narkose gelegt werden und sind dem Streß ausgesetzt, mit völlig fremden anderen Orang Utans zurechtkommen zu müssen, denen sie nicht ausweichen oder aus dem Weg gehen können. --- Wohin JAMBI abgeschoben wird - jedenfalls alleine und ohne ihre beiden langjährigen Familienmitglieder -, ist noch völlig unklar. --- Und es bleibt die Frage, was mit den Gorillas in Hannover geschehen soll, deren Innenalage um nichts weniger katastrophal ist als die der Orang Utans. Orang Utans aus dem Erlebeniszoo Hannover kommen in den Zoo Forth Worth in Texas. in: Parkerlebnis vom 15.6.2017

15.6.2017: Der Zoo Berlin hat einen Anfang gemacht, seine Nazi-Geschichte aufzuarbeiten. Allerdings nicht aus eigenem Antrieb, sondern weil er von  einer Initiative des Great Ape Project (in Zusammenarbeit mit der Giordano Bruno Stiftung und dem Münchner Institut für Kunst und Forschung) dazu gezwungen wurde (vgl. hier). In den anderen Zoos, die durch die Bank mit dem Nazi-Regime verquickt waren, steht dies noch an. Auf Druck von aussen. in: Jüdische Allgemeine vom 15.6.2017

12.6.2017: Notizen eines Besuchers im Zoo Berlin, der nicht mit einem "Ach-wie-ist-das-doch-alles-toll-im-Zoo"-Spruch auf den Lippen an den Käfigen vorbei- läuft... Sind die Gehege im Berliner Zoo zu klein? in: NOiZZ vom 12.6.2017

10.6.2017: Das Urteil in Sachen TOMMY und KIKO war vorhersehbar. Der Kampf aber geht weiter. Auch hierzulande, wo das Great Ape Project einen anderen Ansatz verfolgt als das NhRP in den USA. Auch uns geht es darum, Großen Menschenaffen personale Grundrechte zu verschaffen (die keineswegs mit Menschenrechten gleichzusetzen sind!), wir verfolgen das aber, wie auch die US-Richter empfahlen, nicht auf dem Wege des Rechtsstreits, sondern auf dem der Legislative. Nach der Bundestagswahl wird es einen erneuten parlamentarischen Anlauf dazu geben. Menschenaffen haben keine Menschenrechte. in: Deutschlandfunk vom 9.6.2017 [see also: NhRP]

8.6.2017: Auf den Umstand, dass in den Zoos hierzulande die Besucherzahlen gnadenlos nach oben manipuliert werden, um den Zoos eine gesellschaftliche (und sponsorenbeeindruckende) Bedeutung zuzumessen, die sie längst nicht mehr haben (oder noch nie hatten), haben wir vor Jahren schon hingewiesen. Kritik an Zahlentrick im Zoo. in Thüringer Allgemeine vom 8.6.2017 [vgl. Zoos manipulieren Besucher- zahlen. in: hpd vom 23.9.2014]

7.6.2017: Galaktischer Schwachsinn im Zoo Duisburg, bei dem verkleidete Akteure als Sternenkrieger durch den Zoo laufen und Lichtschwertkämpfe aufführen. Zoos haben ja nen Bildungsauftrag... Galaktischer Tag im Zoo. in: lokalkompass.de vom 7.6.2017

7.6.2017: Des höheren Schauwertes für die Besucher wegen wurde in einem Zoo in China ein lebender Esel den zooeigenen Tigern zum Fraß vorgeworfen. Der Todeskampf des Esels vor gaffendem Publikum dauerte eine halbe Stunde. Wir erinnern uns:  der Dachverband hiesiger Zoos (VdZ) hat nach der Schlachtung und Verfütterung des völlig gesunden (aber nicht ins "Zuchtprogramm" des Zoos passenden) Giraffenjungen MARIUS im Zoo von Kopenhagen vor drei Jahren gefordert, die hiesigen Tierschutzgesetze, die so etwas untersagen, entsprechend zu ändern, so dass das auch hier möglich werde. Kommt als nächstes die VdZ-Forderung, auch hierzulande lebende Tiere verfüttern zu dürfen, womöglich mit dem Argument, das sei doch letztlich "hochedukativ" für die Besucher? Lebendig zerfleischt. in: HNA vom 6.6.2017

6.6.2017: Vor einem Jahr von der Stadtverwaltung angekündigt, wird die schrittweise Auflösung des Zoos von Buenos Aires nun in die Tat umgesetzt. Aus für Großstadtzoo. in: Express vom 6.6.2017

4.6.2017: Die Besucherzahlen sind im letzten Jahr erneut eingebrochen, diesmal um satte 12 Prozent. Weiter so...  Verluste haben sich verdoppelt: Erfurter Zoo braucht weiter Zuschüsse. in: Thüringer Allgemeine vom 4.6.2017

3.6.2017: Der britische Reiseveranstalter RESPONSIBLE TRAVEL hat sämtliche Geschäftsbeziehungen zu Zoos gekappt. Es ist dies der erste Reiseveranstalter in GB (oder weltweit?), der sich zu solchem Schritt entschlossen hat. Bravo. Is it time we stopped taking our children to zoos? in: The Telegraph 30.5.2017

2.7.2017: Auch an Pfingsten suchen die Zoos mit mehr oder minder originellen Unterhaltungsprogrammen, die nicht das Geringste mit ihrem vorgeblichen Bildungsauftrag zu tun haben, zahlende Besucher anzulocken. In den beiden Berliner Zoos gibt es eigene Musikdarbietungen, unter anderem mit dem "Polizeiorchester Berlin" oder den "Gebrüdern Blattschuss". Toll, wenn das keinen Zoobesuch wert ist: Musikgenuss vor der Kulisse eingesperrter Tiere... Pfingstkonzerte: in Tierpark und Zoo sind die Bühnen bereits aufgebaut. in: Tagesspiegl vom 2.6.2017

29.5.2017: Wie die ARD mitteilte, werden die haus- eigenen Zoo-Dokusoaps - endlos wiederholte Werbe- filmchen über die Ach-so-heile-Zoowelt - aufgrund massiv rückläufigen Zuschauerinteresses ersatzlos eingestellt. Es kann dieser Rückgang des Interesses an Zoo-Dokusoaps durchaus auch als Indikator gewertet werden für grundsätzlich rückläufiges Interesse der Menschen an Zoos, wie es sich auch an den allerorts sinkenden Besucherzahlen zeigt. Hintergrundinfo: Zu den wichtigsten Werbeträgern für die Zoos zählte die ab 1993 vom MDR produzierte Dokusoapserie Abenteuer Zoo, deren rund achtzig Folgen in steter Regelmäßigkeit wiederholt werden. Des großen Publikumserfolges der MDR-Reihe wegen produzierten die ARD-Landesrundfunk-anstalten ab 2003 je eigene Dokusoapserien, die mit Titeln wie Eisbär, Affe & Co (SWR), Giraffe, Erdmännchen & Co (HR) oder Panda, Gorilla & Co (RBB) aufwarten. Die in den führenden Zoos des jeweiligen Bundeslandes gedrehten Reihen weisen inzwischen mehr als 2000 Einzelfolgen auf, zuzüglich rund 400 für das ZDF produzier- ter Episoden. Die meisten dieser Reihen bieten zusätzlich Bildergalerien, Foren, Videotheken, Livestreams oder Webvideos im Internet, selbstredend auch Auftritte bei Facebook, Twitter etc. Auch andere Sendeformate, wie etwa die ab 2001 für den WDR produzierte Reihe Ein Doc für alle Felle oder die ab 2003 vom NDR vorgestellte Reihe Tiergarten machen unverblümte Werbung für die Institution Zoo. Ganz ähnliche Formate gibt es auch auf den Sendern des Privatfernsehens. (aus: Colin Goldner: Lebenslänglich hinter Gittern. Aschaffenburg 2014) ARD weint Tierpark-Dokus keine Träne nach. in: QuotenMeter vom 27.5.2017

20.5.2017: Na endlich! Der Schwabenpark, ein Freizeit- und Amusementpark nahe Stuttgart, nimmt nach anhaltendem Tierrechtsprotest seine berüchtigten Schimpansenauftritte aus dem Programm. Die Tiere mussten über Jahrzehnte hinweg andressierte "Zirkuskunststücke" vorführen, unter anderem Dreiradfahren oder Schuhplatteln mit Seppelhut auf dem Kopf. Keine Schimpansen-Auftritte mehr: Schwaben-Park erneuert Show-Konzept. in: Parkerlebnis.de vom 17.5.2017

19.5.2017: Wie wird man eigentlich Zoodirektor? Zoodirektoren sind für hunderte, wenn nicht tausende Tiere aus hunderten grundverschiedenen Arten verant-wortlich. Ungeachtet ihrer akademischen oder sonstigen Ausbildung können sie dafür nicht ansatzweise aus- reichend qualifiziert sein: selbst ein abgeschlossenes Biologie- oder Veterinärmedizinstudium befähigt nicht zu fachgerechtem Umgang mit all den Arten (und den dahinterstehenden Individuen), die in einem Zoo vertreten sind Während einige der Zoodirektoren sich vor ihrer Berufung auf den Chefsessel über ein einschlägiges Studium (Biologie oder Veterinärmedizin) und/oder teils mehrjährige Kuratorentätigkeit wenigstens randständige Kenntnisse über die von ihnen vorgehalte- nen Tiere zugelegt haben, gibt es auch Quereinsteiger, die ohne die geringste tier- gärtnerische Qualifikation oder Erfahrung steile Zookarrieren hinlegen. Da finden sich Juristen, Futtermittelvertreter, Betriebswirte, Lehrer, Bauingenieure und viele andere, die eine völlig zoowesensfremde Grundqualifikation mitbringen. Für die Leitung eines Zoos gibt es keine spezifischen gesetzlichen Bestimmungen. Grundsätzlich kann ein Zoo, egal welcher Größe und welchen Tierbesatzes, von „jedermann“ geleitet werden. Vielfach, vor allem in kleineren Zoos, verfügt das Führungspersonal noch nicht einmal über die formale Qualifikation eines Fachstudiums oder wenigstens einer Ausbildung zum Zootierpfleger.

9.5.2017: Der im Münchener Stadtrat eigentlich schon durchgewunkene Irrsinnsplan des Tierparks Hellabrunn und seines Direktors, des Bauingenieurs Rasem Baban, mitten in das Naturschutzgebiet der Isarauen ein gigantisches Parkhaus hinzuklotzen für gerade ein paar Spitzenbesuchstage des Zoos (Ostern, Pfingsten und ein paar sonnige Sommerwochenenden), scheint endgültig vom Tisch. Ausschlag für die Distanzierung wesentlicher Teile des Stadtrates gab ein "offener Brief" des Great Ape Project, der auf den finanziellen und ökologischen Irrwitz der Parkhauspläne hinwies. Parkhauspläne am Zoo. in: MWA vom 9.5.2017

3.5.2017: Ein Albino-Orang Utan-Mädchen wurde unlängst in Borneo aus einem Käfig befreit, in den man es eingesperrt hatte. Spätestens beim  Blick in das Gesicht dieses Mädchens müsste doch jedem Menschen  die enge Verwandtschaft zwischen diesen Waldwesen und uns ins Auge springen. Trotzdem werden Orang Utans auch hierzulande immer noch in Zoos und Tiergärten zur Schau gestellt, wie man das vor hundert Jahren mit "wilden Menschen" in den unseligen "Völkerschauen" der Zoos von Hamburg, Münster, Berlin und vieler anderer Städte gemacht hat. Zoos sind nicht nur Qualeinrichtungen für die eingesperrten Tiere, sie sind in ihrer ethischen Unvertretbarkeit auch eine Kulturschande. Extrem seltener Albino-Orang-Utan gerettet. in: Die Welt vom 2.5.2017

2.5.2017: IN EIGENER SACHE: prozoo-Heidt lamentiert auf seiner Facebookseite über die " Attacken unterhalb der sogenannten Gürtellinie" herum, denen er seitens der "Stimmungsmacher um Goldner " [=gemeint ist das Great Ape Project] zum Opfer falle: "Die Führung von ProZoo ist seit Jahren den Schmutzattacken dieser Leute ausgesetzt und wir werden ständig als Zoolakaien u. a. beschimpft. (...) Eine anständi- ge Diskussionskultur ist für diese Menschen ein Fremdwort." Tatsache ist hingegen: 1. Allenfalls eine einzige Userin unserer FB-Seite bezeichnet allenfalls Heidt selbst als "Zoolakaien". Wie eine PM-Rücksprache mit besagter Userin ergab, habe das weniger damit zu tun, dass Heidt Zoobetreibern und Zoodirektoren lakaienmäßig hinten reinkrieche, sondern damit, dass er vor einiger Zeit bei einem Rokokokostümfest im Tierpark Ostberlin als Lakai aufgetreten ist. Auch in einem Weihnachtsmannkostüm trat er im Zoo auf, weswegen er von dieser Userin gelegentlich als "Friedrichsfeldener Ersatzweihnachtsmann" o.ä. bezeichnet wird. Er selbst steht hier nicht nach und findet seinerseits für besagte Userin mehr oder minder originelle Schimpfbegriffe. 2. Zum Thema "anständige Diskussionskultur" auf Heidts prozoo- Seite: mit Blick auf Tier- rechtsaktive ist da in einem aktuellen thread von "Kriminellen", "asozialem Gesindel", "Rattenpack", "Idioten", "Dreck", "Kurzpimmelträgern", "kranken Kreaturen", "Voll- deppen", "unterbelichteten Pennern" etc.pp. zu lesen; in einem anderen thread wurden vor Kurzem Tierrechtsaktive als "Vollkoffer", "Faschisten", "Lügenkolonnen" etc. bezeichnet, denen man "ins Hirn geschissen" habe und die man dringend "zerschlagen" müsse. 3. Das Great Ape Project selbst beteiligt sich an irgendwelchen Debatten mit Heidt und/oder prozoo nicht. Wir haben aber auch nichts dagegen, wenn UserInnen dieser Facebookseite dies - in rechtlich zulässigem Rahmen - tun.

1.5.2017: Und wo lernen schon kleine Kinder, dass es völlig o.k. ist, exotische Wildtiere in Käfige, Terrarien oder Aquarien einzusperren? Im Zoo, der insofern als primäre Konditionierungs-, sprich: Fehlprägungseinrichtung gilt. Ein hundert Gramm schwerer Mini-Batman fürs Wohnzimmer. in: Der Tagesspiegel vom 21.4.2017

27.4.2017: Soeben ist die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Lüneburg ver-öffentlicht worden: ROBBY muß nicht im Zirkus Belly verbleiben, in dem er mehr als 40 Jahre lang den Manegenclown abgeben musste. Er darf in die holländische Primaten-auffangeinrichtung Stichting AAP umziehen. Auch wenn das Urteil noch nicht rechtskräftig ist und Zirkusdirektor Köhler noch in Berufung gehen kann, ist es doch ein Riesenerfolg im Kampf gegen die Ausbeutung von Wildtieren in Zirkussen und Zoos. Schimpanse Robby darf nicht im Zirkus bleiben. in: Osnabrücker Zeitung vom 27.4.2017

27.4.2017: Keineswegs so lustig, wie die auf ein bekanntes Kinderlied abstellende Überschrift suggeriert,  ("Die Affen rasen durch den Wald, der eine macht den andern kalt..."), ist der Umstand, dass wieder einmal drei Affen aus ihrem Zoogefängnis ent- kommen sind; insofern alles andere als lustig, als sie, wie es bei zahlreichen anderen Ausbrüchen der Fall war (man erinnere sich an NIEAS im Zoo Duisburg), Gefahr laufen, von Zoopersonal erschossen zu werden, wenn sie nicht "freiwillig" wieder zurückkommen... Die Affen rasen durch den Wald. in: wirSiegen vom 27.4.2017

21.4.2017: Vor dem Hintergrund der dokumentierten Misshandlung von Elefanten-kindern im Zoo Hannover hat PeTA in einem Rundschreiben an 1400 Schulen, Kitas und sonstige Kinder- und Jugendeinrichtungen des Großraums Hannover zum Boykott des Zoos aufgerufen. Peta ruft Schulen und Kitas zum Boykott des Tierparks auf. in: NeuePresse vom 21.4.2017

20.4.2017: Ein epochal wichtiger und richtiger Schritt. Danke an die Freunde der SOKO Tierschutz. Tübinger Max-Planck-Institut beendet Affenversuche. in: Die Zeit vom 19.4.2017

19.4.2017: CECILIA ist im brasilianischen GAP-Sanctuary Sorocaba angekommen. Sie ist die erste Schimpansin, der von einem Gericht Persönlichkeitsrechte zugesprochen wurden: die Schimpansin, seit mehr als 20 Jahren im Zoo der argentini-schen Provinzhauptstadt Mendoza gefangengehalten, sei keine Sache, die der Zoo besitzen könne, sondern Rechtssubjekt, sprich: eine nicht-menschliche Person, die ebendeshalb umgehend aus der Gefangenhaltung zu entlassen sei. Proyecto Gran Simio 19.5.2017

17.4.2017: The judge handling the case ruled in an unprecedented sentence that Cecilia has "non-human rights, cannot be enslaved for life, and has the right to live with her equals..." Chimpanzee Cecilia back to nature in Brazil after misery of a jail-like zoo . in: EFE 17.4.2017

13.4.2017: Jedes Jahr dasselbe: Für die seit 58 Jahren im Zoo Berlin einsitzende Gorilladame FATOU wurde heute eine "Geburtstagsparty" ausgerichtet. Zugleich wurde wieder einmal die Geschichte ihrer Herkunft aufgewärmt: angeblich sei sie vom Zoo Berlin aus einer Hafenkneipe in Marseille gerettet worden. Tatsächlich hatte die Kneipenwirtin das damals 2jährige Kleinkind, das sie von einem Matrosen übernommen hatte, meistbietend an den Zoo verkauft. FATOU brachte 1974 eine Tochter zur Welt, die aber frühzeitig verstarb. Seit 2009 sitzt sie isoliert von den anderen Gorillas in einem vollverfliesten Einzelbunker. Auf nacktem Beton. Ab und an darf sie - alleine und nur für kurze Zeit - auf ein Freigehege... Gorilla-Dame Fatou feiert 60. Geburtstag. in: Berliner Zeitung vom 13.4.2017

13.4.2017: Das im Zoo Basel geborene Orang Utan- Baby sei "kamerascheu",  berichtet eine eifrige dpa- Journalistin. Darüber, dass das Baby im Laufe seines Lebens hunderttausende Kameraobjektive auf sich gerichtet haben wird - und wie es ihm gehen wird als reines Gaff- und Photographierobjekt, beraubt all dessen, was ein Orang Utan-Leben ausmacht  -, schreibt sie nichts. Orang-Utan-Baby Ombak ist kamerascheu. in: web.de vom 12.4.2017

11.4.2017: Die Gefangenhaltung und Zurschaustellung von Tieren in Zoos  ist gesellschaftlich keineswegs in dem Maße akzeptiert, wie die Betreiber und Befürworter derartiger Einrichtungen immer behaupten. Wie eine repräsentative Erhebung des YouGov-Marktforschungsinstituts von Dezember 2015 ergab, ist für knapp die Hälfte der deutschen Bevölkerung (49%) die Zurschaustellung exotischer Tiere im Zoo moralisch nicht in Ordnung. Nur ein gutes Drittel (37%) sieht dies anders, der Rest (14%) hat dazu keine Meinung. Eine aktuelle - allerdings nicht repräsentative - Befragung des NDR zeichnet ein ähnliches Bild: Ist Tierhaltung im Zoo ok? 27,3% Ja (1111 Stimmen) / 66,3% Nein (2701 Stimmen) / 6,5% Weiß nicht (264 Stimmen) (Stand 11.04.2017 23.51 Uhr) Pro und Kontra Tierhaltung im Zoo. in: ndr.de vom 11.4.2017

31.3.2017: Die Debatte, ob die Zurschaustellung von Wildtieren in Zoos ethisch (noch) vertretbar ist oder nicht, greift um sich. Selbst alteingesessene Zoos wie der von Brookfield/Chicago müssen sich der kritischen Auseinandersetzung stellen. Brookfield Zoo Adresses Ethics of Animal Captivity. in: chicagotonight 28.3.2017