Benny

Für den 12.10.2017 kündigte der Zoo Karlsruhe eine "Ge-burtstagsfeier" für den seit 47 Jahren zur Schau gestellten Schimpansen BENNY an. Die-ser war im Alter von etwa drei Jahren als sogenannter "Wild-fang" in den Zoo gekommen. Die Feier zu seinem "50. Ge-burtstag" - den genauen Tag seiner Geburt konnte man naheliegenderweise nicht wissen - legte man gezielt in den besucherschwachen Okto-ber, um zusätzliches Publikum anzulocken.

  Das Great Ape Project poste-te auf Facebook nebenstehen-des webposter, das unerwar-tete Resonanz zeitigte: allein auf der FB-Seite des GAP er-reichte es fast 200.000 User-Innen, es wurde tausendemale geteilt und mit traurigen, wü-tenden oder affirmativen "likes" versehen. In zahlrei-chen Kommentaren wurde deutlich, dass Zoos längst nicht mehr zeitgemäß sind, was sich auch in dem Umstand zeigte, dass in den zahllosen Medienbeiträgen, die über die Karlsruher "Geburtstagsfeier" berichteten (FOCUS, Südwestpresse, SWR, Süddeutsche Zeitung, Die Welt u.v.a.) fast durchgängig die Kritik an der Schimpansenhaltung betont wurde; selbst in einer dpa-Meldung (die es bis ins Ausland schaffte) wurde auf die Kritik hingewiesen.

 

Auch wenn BENNY selbst nichts davon hat, wurde doch weitreichende Öffentlichkeit gegen die Haltung von Schimpansen (und anderen Wildtieren) in Zoos hergestellt. Der stellvertretende Zoodirektor musste gar öffentlich einräumen, dass die Schimpansen-haltung in Karlsruhe völlig veraltet und damit untauglich ist, weswegen man sie "auf natürlichem Wege" auslaufen lassen wolle. Nur haben BENNY und seine zwei Leidens-genossinnen davon gar nichts, wenn der Zoo ankündigt, sich nach ihrem Tod keine neuen Schimpansen mehr zulegen zu wollen. Sie bleiben weiterhin auf dem nackten Betonboden ihres Fliesenbunkers hocken.

 

ps: als "Geburtstagsgeschenk" erhielt BENNY drei Gemüsetorten, ein Bobbycar und ein Plüschtier...

 

siehe auch: Zoo Karlsruhe