Auszug aus dem "Offenen Brief" vom 24.11.2017:
Als posthumer Namensgeber der Schule firmiert bis heute Prof. Dr. Ludwig Heck (1860-1951), der jahrzehntelang als Direktor den Berliner Zoo geleitet hatte, woraus ihm große Popularität in der Berliner Bevölkerung erwachsen war. (1931 übergab er den Zoo an seinen Sohn Lutz (vgl. Keine Ehre für Nazi-Zoodirektor); auch sein zweiter Sohn, Heinz, trat in die Fußstapfen des Vaters: er war ab 1927 Direktor des Münchner Tierparks Hellabrunn.)
Ludwig Heck war, ebenso wie seine Söhne, überzeugter Nazi, was aus seinen zahlreichen Veröffentlichungen zweifelsfrei hervorgeht. In seiner 1936 vorgelegten Autobiographie etwa rühmte er sich, schon Nationalsozialist gewesen zu sein, "lange bevor man das Wort überhaupt erfunden" habe. An gleicher Stelle ließ er sich über die Segnungen des "Dritten Reiches" aus: "Und dieselbe Gleichmacherei war es auch, die mich in unserem 'Zweiten Reich' so unsagbar bedrückt hat, weil diese Bevorzugung, ja geradezu Verhätschelung des Geringwertigen, Minderwertigen, sogar Gemeinschädlichen zugunsten der Vollwertigen, Überwertigen, der leistungsfähigen Qualitätsmenschen in absehbarer Zeit mit tödlicher Sicherheit zum Untergang unseres Volkes hätte führen müssen." Anderweitig pries er die Blut-und-Boden-Propaganda als eine der "besten Errungenschaften unseres Nationalsozialismus".
Als zoologischer Rassenkundler war Ludwig Heck maßgeblich an der Entwicklung der nationalsozialistischen Rassenlehre und des sogenannten Sozialdarwinismus des NS-Staates beteiligt. Er beteiligte sich überdies (wie auch seine Söhne) an der "Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe", einer 1935 von "Reichsführer SS" Heinrich Himmler geschaffenen Einrichtung, die dazu diente, die NS-Rassenideologie des "arischen Herrenmenschen" wissenschaftlich zu untermauern und die ethnische und kulturelle Verfolgung anderer "Rassen" pseudowissenschaftlich zu legitimieren.
Anlässlich seines 80. Geburtstages im Jahre 1940 wurde Ludwig Heck von Hitler höchstpersönlich mit der "Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft", der höchsten "Kulturauszeichnung" des NS-Staates, geehrt.